So lecker kann Fast Food sein

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elke17 Avatar

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Stevan Paul ist ein Tausendsassa: nach seiner Ausbildung zum Koch hat er in führenden Häusern der deutschen Gastronomie gearbeitet, aber seit dem Jahr 2000 die Kochschürze an den Nagel gehängt. Seither arbeitet er als Foodstylist und schreibt kulinarische Texte für diverse Zeitschriften. Außerdem hat er bereits zwei Bücher mit literarisch-kulinarischen Texten, ein Print-Kochbuch sowie ein digitales Kochbuch veröffentlicht. Und weil das alles noch nicht genug ist, betreibt er auch noch höchst erfolgreich einen kulinarischen Blog, der sogar 2010 für den Grimme Online Award nominiert war. Dass Stevan Paul sich mit der Materie auskennt, merkt man bereits bei der Leseprobe seines neuen Kochbuchs „Auf die Hand“, für das er Rezepte aus den verschiedensten Bereichen von den unterschiedlichsten Köchen gesammelt hat. Wie bereits Titel und Untertitel verraten, geht es um alles das, was man aus der Hand essen kann. Ob das nun die „feinere“ Variante Fingerfood für Gäste und die nächste Party oder der Klassiker aus dem Burger, Toast und Sandwich Bereich für die Mittagspause oder das Abendessen ist – hier findet jeder etwas für seinen Geschmack. Und auch wenn man sich für die Geschichte der Take-Aways interessiert, kommt man hier auf seine Kosten, denn der Autor hat auch zusätzlich zu den Rezepten kleine „Theorieteile“, beispielsweise auch zur Geschichte der Klassiker, eingeschoben. Dazu stellt er exemplarisch Delis und ihre Besitzer vor – gute Insider-Tipps, wenn man sich mal in der jeweiligen Stadt aufhält. Die Rezepte bieten einen Querschnitt durch alle kulinarischen Bereiche und lesen sich durch die Bank weg sehr lecker und praktikabel. Nun gut, einen gewissen Zeitaufwand benötigt man schon – ist halt auch wesentlich leckerer als eine Brotscheibe mit Butter und einem Stück Wurst oder Käse. Auch Fast Food braucht eben seine Zeit, vor allem dann, wenn es etwas Besonderes sein soll, mit dem man sich, die Familie oder aber auch Gäste verwöhnen möchte. Nicht nur das Steak-Baguette sondern auch der Halloumi-Burger verspricht Abwechslung auf dem Speiseplan.

Und ganz besonders hatte es mir das Rezept in der Leseprobe für den „Leberkäse im Wecken“ angetan, weil das hier im Schwäbischen das traditionelle Vesper für unterwegs ist. Und da ich eh täglich koche und das auch gerne tue, habe ich dieses Rezept gleich ausprobiert, und ja, der selbstgemachte Leberkäse kann in der Tat mit dem von meinem Metzger konkurrieren. Ein rundum gelungenes Kochbuch mit wunderbaren Bildern zu den Rezepten, welches dem täglichen Einerlei auf dem Teller den Kampf ansagt!