Blitzlichter

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krimielse Avatar

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Voller Poesie sind diese Erinnerungsfetzen an die Mutter und an die Kindheit. Fast ein Brieftroman, allerdings einseitig, äußerst poetisch und mit unvergleichlichen Bildern liest man, was der Sohn an seine Mutter schreibt. Monarchenfalter als Bild für Migration in einem Krieg sind ein Thema das öfters wieder auftaucht in mitten der vielen Bilder. Klar und knapp, zart und poetisch, liebevoll und zugleich voller Gewalt sind die Bruchstücke, mit denen der Autor seine Mutter anspricht. Durch das vertrauliche „Du“ an die Mutter wird auch der Leser auf ungewöhnliche Weise in den Text einbezogen, in dem der verloren wirkende Schreiber seinen Erinnerungen Ausdruck verleiht. Der Text erfordert Aufmerksamkeit, um inmitten der vielen kleinen Splitter einen roten Faden zu finden und diesem zu folgen. Es ist sind sprunghaft und unchronologisch aneinandergereihte Stücke, so wie die Blitzlichter im Gehirn, bei denen eines das nächste bedingt, und die erst langsam ein Gesamtbild des Puzzles ergeben. Mir gefällt dieser Stil ganz ausgezeichnet.