Poetisch und traurig-schön

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sapere_aude Avatar

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Ein junger Mann schreibt einen Brief an seine Mutter, die Analphabetin ist. Und selbst wenn sie lesen könnte, verstünde sie die englische Sprache, in der er zu Hause ist, nur schlecht. Denn sie stammt aus dem Vietnam, wo sie den von den Amerikanern geführten Krieg überlebt hat, nur um anschließend in die USA zu emigrieren. Ihr Sohn erhält dadurch die Option auf ein Studium, aber auch eine andere Identität, die ihn zwischen zwei Welten leben lässt.
Welchen Zwiespalt, welches Verständnis für seine traumatisierte Mutter, welche Anpassungsleistung in beide Richtungen dies bedeutet, davon vermittelt „Auf Erden sind wir kurz grandios“ eine Ahnung.
Die Sprache ist auch in der Übersetzung überaus poetisch und mit bildhaften Vergleichen wie den migrierenden Monarchfaltern durchsetzt.