Abenteuer auf See

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zv3nn1 Avatar

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Der 17-jährige Yada lebt in einer Welt am Rande des Zusammenbruchs. Seit zehn Jahren lebt sie in der Seestadt, einer schwimmenden Stadt in der Ostsee. Yadas Vater und einige andere gründeten die Seestadt; das Festland ist weitgehend unbewohnbar und nicht zugänglich. Yada erhält Ernährungs-, Fitness- und Unterrichtspläne, die speziell auf sie zugeschnitten sind. Als die Realität in ihr Leben einzudringen beginnt, beginnt sie, die Grenzen zwischen Dystopie und Utopie zu hinterfragen.
Auf der anderen Seite lebt Helena als Künstlerin in Berlin und steht total in der öffentlichkeit. Um dieser ungewollten Aufmerksamkeit zu entgehen, zieht sich Helena in die Anonymität zurück und arbeitet an ihrem Archiv. Dieses enthält eine Sammlung wenig bekannter Texte über Versuche, ihre eigene Nation zu gründen.

Die Autorin beschreibt (fehlendes) Vertrauen, Zweifel und das Aufwachsen in Isolation. Das Buch befasst sich mit der wachsenden Distanz zwischen fortschrittlicher Entwicklung und dem Leben in extremer Armut. Der Roman überzeugt zunächst mit klugen Ausrufen und Einblicken in Helenas Archiv. Die Charaktere selbst sind etwas in die Jahre gekommen und die Handlung nimmt einige Wendungen, aber im Grunde lässt sie sich in wenigen Sätzen zusammenfassen, was der Spannung und Tiefe kaum Abbruch tut, aber einen stärkeren Fokus auf den Protagonisten und die Handlung hätte dem Roman nicht geschadet.