Anders als erwartet

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savashanim Avatar

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Zunächst mal, das Buch ist nicht schlecht. Ich hatte aber eine andere Erwartungshaltung.
Das Cover mutet an,wie eines der Bücher, die wir in den 1970er und 80er-Jahren in der Schule lesen mussten. Es weckt Nostalgie und hebt sich wohltuend ab. Die Geschichte spielt aber in einer nicht näher bestimmten Zeit, in naher Zukunft. Die Welt steht kurz vor dem Kollaps, deshalb hat Yadas Vater in der Ostsee eine Seestatt gegründet, um für seine Tochter, sich selbst und einige talentierte Wissenschaftler eine Zukunft sicherzustellen. Yadas Mutter Helena, eine Künstlerin, hatte eine geistige Krankheit, bevor sie starb. Yada befürchtet, genau wie ihr Vater, dass Yada diese geerbt haben könnte.
Je älter Yada wird, desto mehr fällt ihr auf, dass vieles in der Seestatt seltsam ist und wohl einiges nicht zu sein scheint, wie ihr Vater sie Glauben machen will.
Was ursprünglich wie eine Dystopie beginnt, Menschen, die in einer sterbenden Welt um ihr Überleben kämpfen, entwickelt sich schnell als ein Spiegelbild verschiedener Gesellschaftsformen. Der Fokus liegt weniger auf dem drohenden Ende der Welt, als vielmehr auf den Ideen, die Menschen entwickeln können, um dieses für sich auszunutzen und ihre eigenen Interessen durchzusetzen und darüber Macht zu erlangen.
Wie gesagt, das Buch ist nicht schlecht, ich habe es sogar recht schnell gelesen. Aber es weckt letztlich andere Erwartungen, als es erfüllt und für mich bleibt vieles offen.