bedrückende Zeitreise

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karo_line Avatar

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Der Retro-Look des Buchcovers hat mich gleich angesprochen und auch, die Science-Fiction Geschichte, die sich dahinter verbirgt, ist großartig.
Das erste Kapitel liest sich erstmal anstrengend, da es voll ist von Erklärungen und Rückblenden. Aber kein Wunder, es braucht ein paar Seiten, um in die dystopische (gar nicht mal so weit entfernte) Zukunft einzutauchen.
Sobald man den Wissenstand der Protagonistin Yada erreicht hat, liest sich die Geschichte spannungsvoll und zügig. Der Schreibstil ist nüchtern und sachlich, in zügigen Schritten schreitet man durch die Geschichte, ohne, dass sich unnötige Längen auftun. Ich mag auch, dass die Geschichte in zwei Perspektiven erzählt wird. Wie die beiden Protagonistinnen zusammenfinden und die Geschichten verwoben sind, ist ein spannungsvolles Moment.

Ich freue mich über diese Geschichte mit weiblichen Hauptpersonen, in der klar wird, dass Männer zur Weltrettung wohl nicht gemacht sind. Gescheiterte Utopien treffen auf die harte Realität.

Endlich eine Dystopie, die das weibliche Erleben in den Mittelpunkt stellt und ohne überhöhende Technisierungs- und Digitalisierungskritik auskommt. Stattdessen stehen Neoliberalismus, Kapitalismus und die verehrende Umweltzerstörung im Zentrum dieses Romans.