Ein kluger Entwurf einer anderen Welt
Was für eine Kraft dieser Roman hat!
Theresia Enzensberger entwirft in "Auf See" eine Welt in der (nahen) Zukunft. Deutschland versinkt im Chaos, Mietenwahnsinn, Inflation und Unruhen kulminieren in einer Welt der Extreme. Yada, die Protagonistin, wächst auf der Seestatt unter den wachsamen und kontrollierenden Augen ihres Vaters auf. Als Tochter des Gründers erfährt sie eine gute Ausbildung und wird von ihrem Umfeld anders behandelt als die anderen Bewohner:innen der Seestatt. Sie ist eine grandiose Erzählerin und ihre Perspektive hat mir immer gut gefallen.
Die Autorin erzählt allerdings mehrperspektivisch und streut Wissen aus dem "Archiv" ein, Geschichten aus libertären Utopien von Staatsneugründungen und der Erfindung des Neoliberalismus. Damit gelingt ihr tatsächlich eine solide Kritik und ein Roman mit einer außergewöhnlichen Wucht und Kraft.
Einzig gegen Ende fand ich die verschiedenen Stränge der Geschichte etwas inkonsequent und wirr miteinander verbunden.
Theresia Enzensberger entwirft in "Auf See" eine Welt in der (nahen) Zukunft. Deutschland versinkt im Chaos, Mietenwahnsinn, Inflation und Unruhen kulminieren in einer Welt der Extreme. Yada, die Protagonistin, wächst auf der Seestatt unter den wachsamen und kontrollierenden Augen ihres Vaters auf. Als Tochter des Gründers erfährt sie eine gute Ausbildung und wird von ihrem Umfeld anders behandelt als die anderen Bewohner:innen der Seestatt. Sie ist eine grandiose Erzählerin und ihre Perspektive hat mir immer gut gefallen.
Die Autorin erzählt allerdings mehrperspektivisch und streut Wissen aus dem "Archiv" ein, Geschichten aus libertären Utopien von Staatsneugründungen und der Erfindung des Neoliberalismus. Damit gelingt ihr tatsächlich eine solide Kritik und ein Roman mit einer außergewöhnlichen Wucht und Kraft.
Einzig gegen Ende fand ich die verschiedenen Stränge der Geschichte etwas inkonsequent und wirr miteinander verbunden.