Der Roman " Auf See " von Theresia Enzensberger lässt beim ersten Blick auf das schlichte Cover nicht vermuten, dass die Autorin sich mit einer Stadt mitten auf der Ostsee beschäftigt. Sie wechselt zwischen der Erzählung der jungen Yada, die als Kind mit ihrem Vater auf die Seestadt zog, nachdem ihre Mutter an einer geheimnisvollen Krankheit starb, der Künstlerin Helen, die ihren Platz im Leben zu suchen scheint und einem Archiv, das nach und nach die Wurzeln der Idee zur Seestadt beschreibt. Obwohl die Verflechtung dieser Geschichten vorhersehbar ist, schreibt die Autorin sehr gut lesbar und so wird dieses Buch nicht langweilig. Durch das sogenannte Archiv werden die zunächst interessant und unterstützenswert klingenden Ideen einer freien und unabhängigen Gesellschaft, die sich autark versorgt und friedlich miteinander lebt, immer sektenähnlicher und bedrohlich. Mir hat das Buch gefallen.