Hmm ...

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tsubame Avatar

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Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich von dem Roman "Auf See" nun eigentlich halten soll.

Die Geschichte beginnt mit der 17jährigen Yada, die auf einer künstlichen Insel vor Deutschland lebt, an deren Entwicklung ihr Vater maßgeblich beteiligt war. Yada weiß aus Erzählungen ihres Vaters, dass das Festland längst im Chaos versunken ist, sie hat keinen Zugang zu Internet oder anderen Medien und wird ausschließlich in Naturwissenschaften unterrichtet, da sie alles Musische zu stark überreizen könnte. Ihre Mutter soll an einer rätselhaften Krankheit gelitten haben, weshalb Yada vorbeugend Medikamente nehmen muss und regelmäßige Therapiesitzungen hat.

In einem zweiten Erzählstrang lernt man Helena kennen, die offensichtlich auf dem Festland lebt und als eine Art Kunstprojekt eine Sekte gegründet hat, nachdem sie in der Vergangenheit ein paar Vorhersagen gemacht hat, die zufällig auch eingetroffen sind. Doch es ist ihr eher lästig, die Anführerin zu sein und so sägt bereits ein anderer an ihrem Stuhl

Dann gibt es da noch gelegentliche Kapitel-Einschübe mit dem Titel "Archiv", in denen man von gescheiterten Utopien und unglaublichen Betrügereien erfährt, die historisch belegt sind. Letztere lesen sich sehr nüchtern und wissenschaftlich und haben mich nach einer Weile eher genervt als bereichert.

Fazit: Die Geschichte beginnt vielversprechend und ist auch gut erzählt, wird aber durch die "Archiv"-Einschübe immer wieder ausgebremst und hat eigentlich auch kein richtiges Ende. Ich wüsste im Nachhinein nicht zu sagen, was mir die Autorin mit ihrem Roman jetzt eigentlich sagen wollte. Schade!

Das Cover finde ich übrigens wieder sehr gelungen.