Ungewöhnlich und herausfordernd

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buchina Avatar

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Es gibt selten ein Buch, wo ich allein wegen dem Cover zugegriffen habe. Denn das Cover dieses Romans hat mich sehr an die Science Fiction Romane der 70er und 80er erinnert. Diese Romane habe ich dank dem Einfluss meiner Mutter in meiner Jugend verschlungen. Aus diesem Grund hatte ich als ich das Cover gesehen habe, sofort nostalgische Gefühle.
Der Roman hat mich dann doch sehr überrascht. Er hatte wenig gemein mit meinen damaligen Romanen. Dieser Roman ist anders, jedenfalls anders als meine sonstigen Lesegewohnheiten. Es gibt 3 Erzählstränge, obwohl der dritte eigentlich kein wirklicher Erzählstrang ist. Zum einen die 17jährige Yada, die mit ihrem Vater auf einer künstlichen Insel, wo sie sich vor den Katastrophen auf dem Festland schützen wollen. Was genau passiert ist bleibt wage und auch um Yadas Leben gibt es Geheimnisse. Daneben gibt es Helena, Künstlerin, die ihren Erfolg nicht so recht traut und lieber sehr zurück gezogen lebt. Aus künstlicheren Gründen hat sie eine Sekte gegründet, die ihr entgleitet. Neben diesen zwei Biographien gibt es immer wieder Einschübe, die „Archiv“ genannt werden. Interessante Anekdoten aus der Geschichte über Betrüger oder Utopien, die gescheitert sind.
Ein ungewöhnlicher Roman, der mich auch herausgefordert hat. Sprachlich hat er sich gut gelesen, die Abschnitte waren kurz und es gab wenig Längen. Die Sprache war zum Teil sehr nüchtern, was es mir schwermachte, den Zugang zu den doch etwas schwierigen Charakteren zu finden. Die Archiveinschübe waren interessant, haben mich aber auch aus der Handlung und aus der, von der Autorin geschaffenen Welt, herausgerissen. Ich war gefordert diese 3 verschiedenen Stränge in Einklang zu bringen. Das Ende ließ mich enttäuscht zurück, mir fehlte ein wirklicher Höhepunkt des Geschehens. Insgesamt ein neuer und intellektueller Roman, der mich am Ende unbefriedigt zurückließ.