Unterhaltsame Utopie

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jaleki Avatar

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Theresia Enzensberger „Auf See“ handelt von der 17-jährigen Yada, die auf der von ihrem Vater gegründeten Seestatt, einer Enklave in der Ostsee, lebt. Von der ursprünglichen Ideen der Seestatt ist nicht mehr so viel geblieben, die Utopie ist an der Wirklichkeit, oder vielleicht auch an ihren Erfindern, gescheitert. Zu Beginn des Romans wachsen in Yada ebenfalls Zweifel an der Seestatt und vor allem auch an ihrem Vater und sie beginnt ihre Flucht zu planen.

Insgesamt hat mir „Auf See“ sehr gut gefallen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt - ein Stil der mir meistens sehr zusagt. Leider kommen gegen Ende immer mehr Perspektiven dazu und es häufen sich immer mehr Ereignisse über kurze Zeit, wodurch vieles nicht richtig fertig erzählt wird. Dennoch hat mich der Rest des Buchen (und auch das Ende) gut unterhalten und teilweise auch richtig Spannung erzeugt. Sehr gut haben mir die Archiv-Kapitel gefallen, die von realen Utopien, Kommunen und Sekten und deren Dynamiken erzählen. Neben Thematiken wie Liebe, Familie und Freundschaft haben mich vor allem die Einblicke in die Strukturen verschiedener abgeschlossener Gesellschaften und der darin bestehenden Abhängigkeiten gefesselt.

Abschließend kann ich auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen.