Yada yada yada - Viel geschrieben, nichts erzählt

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maltoablativ Avatar

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„Auf See“ ist so flach wie eine Pfütze. Die Handlung findet ihren Höhepunkt in einem Twist, den man von weither sehen kann. Trotz langatmiger Beschreibungen ist die Darstellung der Welt einfach dünn. Wie schaffen es manche Autor:innen mit wenigen Worte plastische Bilder zu erzeugen? Das frage ich mich oft und sollte sich auch Theresia Enzensberger mal fragen. Die politischen Themen: Abziehbilder. Was soll mir bitte diese Seestatt sagen? Auf der ersten Seite wird einem ja klar, dass dieses Experiment fehlgeschlagen ist und aus Größenwahn geboren wurde. Diese Aussage wird 200 Seiten lang ohne richtige Variation nacherzählt. Ich gebe es zu, ich habe das Buch nicht verstanden. Warum als zweite Protagonistin die Mutter? Sie hat sich einen Personenkult ausgelöst, will sich dem aber entziehen und schaut mit Ironie drauf. In welcher Perspektive steht das zur Seestatt? Verstehe ich nicht.
Schlecht beschrieben sind auch die flachen Charaktere. Ich fühle nichts bei Yadas Schicksal. Alles ist so entrückt beschreiben, so mittelbar. Gegen Ende lernen wir, dass sie von Ausnahme-Wissenschaftler:innen ausgebildet wurde, aber nie sagt sie was Kluges oder hat irgendwelche Interessen. Wenn man 10 Jahre auf See lebt, muss man danach doch auch handeln! Ich schreibe diese Rezension nur, weil ich über Vorablesen.de ein Rezensionsexemplar bekommen habe. Andernfalls hätte ich das Buch nicht zu Ende gelesen. Das Cover ist sehr schön gestaltet.