Künstlich in die Länge gezogen

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thirteentwoseven Avatar

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Vorweg: Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen, was selten vorkommt. Thema und Einstieg waren spannend, aber dann wurde es zusehends langatmig und unlogisch. Die Spannung ist im Kleinklein von Alltagschilderungen und ausschweifenden Einblicken in die Gefühlswelt der Protagonistin untergegangen. Ich hatte das Gefühl, das Buch wird künstlich in die Länge gezogen. Insbesondere da es sich ja um eine Reihe mit 3 Bänden handelt.

ZumThema: Vier Jugendliche bzw. Kinder werden von dem mysteriösen Ehepaar Bling auf einem Schweizer Berghof mehr oder weniger eingesperrt und gefangengehalten. Die Ich-Erzählerin Elly, die ab und zu "Erscheinungen" hat, will sich nicht fügen und rebelliert gegen die Unterdrücker und organisiert zusammen mit ihrem Bruder Lenny die Flucht. Mit ihr und dem autistisch anmutenden Lenny fliehen Freya und der kleine Loris.

Die Situation der Jugendlichen wirft gleich zu Beginn viele Fragen auf und man ist mittendrin im Geschehen. Allerdings geht es dann nur stockend weiter und die Autorin verliert sich immer mehr in der Schilderung von Gemütszuständen und Nebensächlichkeiten. Die Handlung geht nur sehr langsam weiter und die Hintergründe für die ungewöhnliche Situation der Kinder erhellen sich nicht.
Da mir das einfach zu langatmig war, habe ich die Lektüre abgebrochen.

Der Stoff als solcher, dass Jugendliche von der Außenwelt abgeschirmt und in Gefangenschaft aufwachsen müssen, ist nicht neu, wird aber in einer neuen Variante erzählt. Vom Schreibstil her, würde ich das Buch eher als Jugendbuch einordnen. Wer sich vom Thema und den ausführlichen Schilderungen eines nicht alltäglichen Innenlebens abschrecken lässt, dem mag das Buch sogar gefallen.

Fazit: Für mich war das Buch ein Rohrkrepierer, aber ich bin auch nicht hochsensibel, autistisch und schon lange kein Teenie mehr.