Die Suche nach dem Glück

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kleine hexe Avatar

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Und wieder ist es David Safier gelungen, ganz unterschiedliche Welten miteinander zu verweben und uns dadurch Dinge unseres Alltags aus einem gänzlich neuen und unerwarteten Blickwinkel sehen zu lassen. „Aufgetaut“ ist ein modernes Märchen, in dem nicht der Prinz die Prinzessin aus dem Turm / vom bösen Drachen befreit, sondern hier und jetzt Menschen ihr Glück finden. Die junge Neandertalerin Urga und ihr kleiner Schützling, das Zwergmammut Trö werden durch eine Laune der Klimaerwärmung und Kontinentaldrift aus einem Eisblock lebendig aufgetaut und müssen sich in der neuen Situation zurechtfinden. Ihnen helfend stehen zur Seite Menschen aus der Gegenwart. Natürlich sind auch einige Menschen darunter, die eigene Ziele verfolgen, die nur an den wissenschaftlichen Erkenntnissen interessiert sind, nicht an den zwei lebendigen Wesen. Schön ist es zu sehen, wie es Urgas Helfern gelingt, nach etlichen Verwicklungen und auch brenzligen Situationen, doch noch alles zu einem guten Ende zu bringen. Oberstes Hauptziel wird erreicht: Urga wird glücklich und die Menschen, die ihr beigestanden haben, auch. Das Buch ist ein herzerwärmendes, fröhliches Märchen. Die Sprache ist teilweise humorvoll, teilweise aber auch lyrisch, elegisch fast, ohne je ins Rührselige zu verfallen. (Dafür ist Safier ein viel zu guter und gewiefter Schriftsteller).
Sehr ansprechend fand ich auch die Illustrationen auf der Front- und Rückseite des Buches. Solch ein knuddeliges Mammut hätt‘ ich auch gern!