Abgebrochen

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
lavendelknowsbest Avatar

Von

Simon Snow wird einmal der nächste große Magier werden, so eine Prophezeiung, was diese nicht wusste, ist, dass Simon richtige Schwierigkeiten mit dem Zaubern hat und sein Zauberstab ihm auch nur selten gehorcht. Worauf Simon jedoch zählen kann, sind seine Freunde und seinen Feindschaft zu Mitbewohner Baz.

"Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" ist ein außergewöhnliches Buchprojekt. In "Fangirl" schreibt die Protagonistin an eben jener Fanfiction über eine fiktive Buchreihe, die mehrere Bände umfasst und über den Zauberschüler Simon Snow handelt. Rainbow Rowell verfasste hier das Finale der Simon Snow Reihe als Fanfiction konzipiert.

Hier liegt für mich ein erstes großes Problem. Wir werden in eine Welt hineingestoßen, die auf dem fiktiven Papier schon 6 Bände lang existiert. Klar, dass eine Einfuhrung in die Welt und deren Setting im eigentlichen Finalband nicht mehr stattfindet. So war es für mich unmöglich mich in Simons Welt zurechtzufinden. Nicht, dass die Ideen hinter der Zauberschule Watford total kompliziert wären, nein, ich wurde einfach meiner Vorstellungskraft beraubt, weil Rainbow Rowell mir nichts gab, um diese anzufüttern

Ich las die ganze Zeit von Ereignissen, Kämpfen und Angriffen, die sich ereigneten im 2. Schuljahr, vor 3 Jahren oder als Simon in der 5. war, ohne, dass im Buch mal vergleichsweise etwas passierte. Die Handlung ist minimal gestaltet. Dabei ging es gut los, als Simon von einem Trolltaxifahrer entführt wurde. Doch was darauf folgte waren viele Dialoge.
Die Haupthandlung des Buches beschränkt sich im ersten Abschnitt darauf, dass Simon sich wundert, wo sein Mitbewohner Baz abgeblieben ist. Ich habe mich gefreut als der vermeintliche Schurke endlich auftrat und hoffte, dass mich die Geschichte endlich in ihren Bann ziehen würde.
Baz und Simon schließen sich zusammen, um das Rätsel zum Mord an Baz Mutter zu lösen. Was spannend hätte sein können, entpuppte sich für mich schnell als langatmige Aneinanderreihung weiterer Dialoge der verschiedensten Charaktere. Für mich hätte viel mehr passieren müssen.

Ein weiteres Problem, dass ich hatte, war mein mangelnder Zugang zu den Figuren. Diese sind allein von ihrer Biografie her sehr interessant, doch konnte mir die Autorin dies nicht zeigen. Simon ist so wahnsinnig eindimensional geblieben. Aber auch seine Verbindung zu Baz, beide stehen heimlich aufeinander, konnte ich einfach nicht spüren. Dabei war es so vielversprechend! Doch die Umsetzung enttäuschte mich. Natürlich muss sich zwischen ihnen eine 7-jährige Verbindung aufgebaut haben, die sich nun entlädt, aber Rainbow Rowell konnte mir keine Spannungen zwischen den Beiden vermitteln. Ähnlich verhält es sich mit den restlichen Figuren, sie haben interessante Hintergründe und Beziehungen zueinander, doch sie erreichten mich einfach nicht.

Positiv ist der Schreibstil der Autorin. Rainbow Rowell hat ihren ganz eigenen Stil, der mir in "Fangirl" jedoch besser gefiel. Überhaupt war "Fangirl" einfach eine Entdeckung, was die Enttäuschung um Simon Snow noch viel schlimmer macht.

Ich habe die Geschichte 150 Seiten vor dem Ziel abgebrochen, was mir nicht oft passiert. Doch das Buch machte mir keinen Spaß. Es interessierte mich einfach nicht, was mit den Figuren noch geschehen würde, was wirklich traurig ist. :(