Konnte mich nicht überzeugen ;-(

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chaosbaerchen Avatar

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Erst einmal eine Definition vorweg, die ich selbst brauchte, um das Buch richtig einordnen zu können:
Unter Fanfiction (Fanfic, FF) versteht man laut Wikipedia Werke, die von Fans eines (trivial)literarischen Originals erstellt werden, welche die Protagonisten und/oder die Welt dieses Werkes bzw. die jeweiligen Personen in einer neuen, fortgeführten oder alternativen Handlung darstellen.

Ich kannte den Begriff noch nicht und kann mir auch jetzt nur vage vorstellen, was man damit bezwecken will. Für mich persönlich ist das irgendwie kein Genre, das zumindest weiß ich nun.

Ich hätte sehr gerne Fangirl zuerst gelesen und danach erst als Ergänzung die Geschichte von Simon Snow, war aber dann bei der vorablesen-Verlosung bei letzterem dabei und so habe ich die Reihenfolge geändert. Ob ich jetzt im Anschluss noch Fangirl lesen werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.

In "Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" geht es um den 18jährigen Simon, der über eine Prophezeiung auserwählt wurde, die Welt der Magie zu retten. Jeder weiß das, aber keiner, warum und weshalb genau dies so ist. In Waisenhäusern aufgewachsen, wird Simon mit 11 Jahren vom Magier, dem Schulleiter, auf die "Watford School of Magicks" geholt. Dazu musste er zu dessen Erben ernannt werden, da normalerweise nur die Reichen und Mächtigen eine Zulassung zu Watford erhalten. Simon ist sich der Stärke seiner magischen Fähigkeiten nur vage bewusst und kann sie nur schwer steuern und noch weniger kontrollieren - meistens überrollt sie ihn. Seine Tollpatschigkeit macht ihn aber (für mich) irgendwie nicht sympathischer
Simon hat Freunde, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen: Penelope und Agatha, sowie Basil (Baz), mit dem ihn eine Art Hassliebe verbindet.
In Zeiten des Kriegs gegen die dunklen Mächte, toten Löcher und ähnliches ist Simon nun, wo er im letzten Jahr auf Watford ist, bereit für den großen Kampf...oder auch nicht...

Mich hat das Buch überhaupt nicht gepackt. Ich fand die wechselnden Perspektiven zwar sehr gut, denn sie haben das Ganze aufgelockert, konnten aber meine Langeweile nicht bekämpfen. Dabei ist der Schreibstil flüssig und die Leseprobe hat durchaus mein Interesse geweckt.

Die Parallelen zu Harry Potter sind offensichtlich, aber das Niveau ist ein anderes. Simon Snow kann als Figur Harry Potter definitiv nicht das Wasser reichen. Vielleicht liegt genau hier das Problem. Dass man nämlich ständig den Vergleich im Kopf anstellt und einfach nicht frei ist für die Geschichte. Mir ist auch nach wie vor unklar, was das Ziel dieses Buches sein soll. Soll die Geschichte selbst den Leser packen (dann darf man Harry Potter entweder nicht kennen oder sich den Vergleich strikt verbieten) oder soll nur anhand einer (eher lahmen) Geschichte demonstriert werden, was Fanfiction ist.

Alles in allem hat mich das Buch leider nicht überzeugen können und ich werde in Zukunft Abstand von diesem Genre halten.