Zauberhaft

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juemma Avatar

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Simon Snow, ich muss zugeben, dass ich etwas skeptisch war. Die Parallelen zu anderen Büchern des Genres sind zu Anfang doch deutlich erkennbar.
Jugendliche, die eine Zauberschule besuchen und in den Ferien in der Welt der Nicht-Zauberer leben, ganz unauffällig. Haben wir doch alle schon mal gehört, erinnert uns doch irgendwie an...genau H.P. Denn auch Simon Snow kennt seine Eltern nicht, verbringt seine Ferien also nicht zu Hause, sondern im Kinderheim unter sehr schlechten Umständen. Natürlich ist er mächtig, mega mächtig, kann dies aber noch nicht richtig nutzen und Überraschung, er hat eine besondere Verbindung zum Schulleiter. Daher stellte sich die Frage für mich, noch ein Zauberbuch? Noch mal zaubernde Jugendliche, die gegen irgendwen und irgendwas antreten? Und womöglich noch die Welt retten? Vor dem Schatten, ah, schon wieder so ein Endgegner, der Schatten... der dessen Name nicht genannt werden darf? Wir haben zwar keinen Riesen, aber dafür eine Ziegenhirten, zu der eine besondere Freundschaft besteht.
Was soll ich sagen, ja gerne! Unbedingt! Noch ein Zauberbuch! Simon Snow ist absolut lesenswert, die anfänglichen Parallelen bleiben zwar bestehen, aber es ist doch auch absolut anders.
Simon Snow ist doch etwas tollpatschig und es fallen auch auch böse Wörter in der Geschichte, "der Wi***". Mit seinem Mitbewohner Baz verbindet ihn nicht nur Freundschaft, sondern auch Abneigung. Und Baz ist ein Vampir, das weiß aber kaum jemand. Sonst könnte/ dürfte Baz gar nicht auf der Zauberschule sein, denn Vampire und Magier sind eigentlich verfeindet. Simon hat eine Freundin, Agatha, mit der es aber nicht so richtig läuft. Simon verbindet eine tiefe Freundschaft mit Penny. Gemeinsam mit Penny und Baz forscht Simon nach dem Mörder von Baz Mutter. Diese gemeinsame Arbeit verändert auch einiges im Beziehungsgefüge der Protagonisten.
Gespannt habe ich die Geschichte um Simon, Baz und Penny gelesen. Die Erzählweise hat mir sehr gut gefallen. Rainbow Rowell versteht es, Spannung zu erzeugen, Gefühle zu erwecken und auch zu überraschen. In dieser Geschichte kommen doch so einige Details vor, die mir bisher in keiner Zauberer-Geschichte untergekommen sind. Chapeau dafür! Mit viel Gefühl beschreibt die Autorin die Gefühlswelt der Jugendlichen, man kann sich sehr gut in sie hinein versetzen und versteht das Handeln aller. Rainbow Rowell erzählt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Dies ist absolut übersichtlich gestaltet, da als Überschrift immer der jeweilige Name fungiert. Mir hat dieser Perspektivwechsel gut gefallen, da die Erzählung so sehr lebendig und vielschichtig wurde. Fast war ich schon ein bisschen enttäuscht als das Buch zu Ende war. Gerne hätte ich noch weiter gelesen. Simon, Baz und Penny sind mir doch sehr ans Herz gewachsen.