Ehrlich gesagt, das Vorwort hätte man sich sparen können. Es wirkt ein wenig „gewollt ungelenk“. Sehr „frei von der Leber weg“, das ja. Aber auch irgendwie flach und inhaltslos. Da hätte eine Verlagsangabe zur Entstehungsgeschichte auch gereicht. Aber gut.
Die Schreibweise ist einem Fitzek schon sehr ähnlich. Die beiden Autoren werden wohl nicht umsonst miteinander befreundet sein. Sehr klare voneinander getrennte Handlungselemente. Die immer genau einen weiteren Aspekt beleuchten. Eine völlig ungeschönte, schnörkellose, direkte Art, sich auszudrücken. Und immer dieses Interesse an psychologischen Hintergründen.
Der erste Abschnitt um den „forensischen Phonetiker“ dient eindeutig dazu, in das Fachgebiet überhaupt einzuführen. Es erinnert ein wenig an Sherlock Holmes, wie der Mann aus einem für Laien unverständlichen Datensatz den wahren Hergang ableitet. Schon sehr beeindruckend! Aus einem Telefonanruf zu schließen, dass … der Gasableser schlicht einen Schlaganfall hatte, und dadurch ausgerastet ist… verblüffend!
Die Podcasterin Jula kommt in dieser Leseprobe noch viel zu kurz. Der kurze Abschnitt beleuchtet eine Zeit vor zwei Jahren. Vermutlich wird der hier geschilderte Überfall (ich vermute mal, es ist einer!) später erklären, warum sie überhaupt Podcasterin wurde. Nämlich, um über Verbrechen aufzuklären. Insofern ist ihr weiterer Beitrag zur Handlung hier noch völlig unklar.
Hm, die Leseprobe lässt noch viele Leerstellen übrig. Zuerst kommt dieser Phonetiker meisterhaft daher, und in der anschließenden Lagebesprechung will er sich plötzlich verhaften lassen…?! Zuerst habe ich an einen schlechten Scherz geglaubt, habe aber dann noch mal den Klappentext des Verlages durchgelesen. Doch, der meint das scheinbar ernst! Da muss eine emotionale Zwangslage dahinter stecken, da bin ich mir sicher…
Irgendwie ist Fitzek ja zur Zeit überall. Erst vor Kurzem haben wir auf „vorablesen“ den Fitzek-Abkömmling „Abgeschlagen“ von Tsokos lesen dürfen. Dennoch; auch den Kliesch würde ich lesen wollen.