Hätte mehr Profiler-Tätigkeit gebraucht

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karschtl Avatar

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Ein Profiler, der anhand von Stimmen Fälle löst klang für mich super spannend. Wie Tim Roth in der Serie "Lie to Me"! Yeah! Doch leider geht es in Auris nur marginal um diese besondere Fähigkeit von Matthias Hegel. Vielmehr steht Podcasterin Jula Ansorge im Mittelpunkt, und ihr unnachgiebiges Bestreben, den Mordfall, den Hegel vor 2 Jahren so freimütig gestanden hat, noch einmal aufzurollen - allen warnenden anonymen Anrufen und selbst Hegels eindringlichen Bitten, die Sache ruhen zu lassen, zum Trotz.

Diese Beharrlichkeit von Jula hat mich beim Lesen auch sehr verwundert. Selbst als die Bedrohung sie persönlich erreicht, denkt sie keinen Moment daran aufzugeben. Oder die Polizei einzuschalten. Das könnte man als mutig auslegen, ich persönlich hielt es für dumm. Und das trübte meinen Lesegenuss doch irgendwie, zumal auch Julas Beweggründe wieso sie sich in diesen Fall so verbeißt, nie wirklich dargelegt werden. Außer ihrem generellen Antrieb, Justizirrtümern aufzuklären. Allerdings hat bislang niemand außer ihr selbst behauptet, dass hier ein Justizirrtum tatsächlich vorliegt.

Das Ende birgt dann doch nochmal Überraschungen, weshalb meine Wertung noch auf 4 Sterne geklettert ist. Neugierig bin ich jetzt ja schon, wie es weiter geht. Denn anscheinend ist das Buch nur der 1. Teil einer Serie.