Mehr erwartet, dennoch gut

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kleincaro89 Avatar

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Bevor ich das Buch erst einmal aufschlagen konnte, hat mich das Cover gefesselt. Nicht das Design, sondern das Gefühl. Abgebildet und fühlbar sind akustische Schwingungen, welche sich vom Rest des Umschlags deutlich abheben. Ausgefallene Cover mit unterschiedlichen Materialien sind mir bekannt, aber das hat mich sehr positiv beeindruckt.

Nachdem ich das Buch aufgeschlagen und die ersten Seiten gelesen hatte, fand ich mich in der Welt von Matthias Hegel wider, einem akustischen Profiler, der anhand der Stimme den jeweiligen Menschen bis ins kleinste Detail zu analysieren weiß. Nachdem er bereits zahlreiche Kriminelle mit seinem seltenen Gehör überführt hat, darf der Leser ihn nun direkt bei der Arbeit bewundern. Doch schnell wendet sich das Bild, als Hegel zugibt, einen Mord begangen und die Leiche in seinem Keller versteckt zu haben.
Auf der anderen Seite lernt der Leser Jula kennen, eine junge Frau, die einen True-Crime-Podcast betreibt und eine schlimme Zeit hinter sich hat. Nachdem sie sich eingehend mit dem Fall Hegels beschäftigt hat, hegt sie erste Zweifel an seiner Schuld, welchen sie nun trotz seines Geständnisses nachzugehen versucht.

Die ersten Seiten und Verbindungen zwischen den Charakteren und dem Leser sind spannend, eingehend und gut zu durchdringen. Eine wundervolle Zusammengehörigkeit kann aufgebaut werden, sodass sich der Leser sehr gut in die einzelnen Personen hineinversetzen kann, wobei leider hauptsächlich Jula im Vordergrund steht. Mit einem Enthusiasmus und einer Engagiertheit kann sie den Leser einfangen und zu einem Komplizen ihrer Erfolgsgeschichte machen.

Auch wenn mich das Buch den größten Teil gefesselt hat und sehr leicht wegen einem guten Schreibstil aber auch wegen einer spannenden Story zu lesen war, muss ich dennoch gestehen, dass mich der Ausgang der Story ein wenig enttäuscht hat. Nichtsdestotrotz ist das Buch dennoch zu empfehlen und wie es scheint, handelt es sich bei „Auris“ um einen ersten Teil einer Serie, aber man muss eben doch erkennen, dass es noch kein wirkliches Fitzek ist.