Ein Haus ist ein Haus....

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simi159 Avatar

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Ein Haus, ein eigenes- für die Familie, ist für Viele das, was zu einem gelungen, guten Leben dazu gehört….für die Mutter in Miriam Böttgers Buch „Aus dem Haus“ war es schon beim ersten Stein ihr „RUIN“.
Als Leser kann man das nicht direkt beurteilen, auch wenn die Erzählerin, die Tochter, langsam Schicht für Schicht des Dramas und ihre Eltern und das Haus freilegt.
Mit 14 Jahren zogen sie zusammen in das Haus, welches die Tochter kurz nach dem Abitur fürs Studium in Berlin verließ….Anfangs kam sie aus Heimweg jedes Wochenende nach Hause, dann wurden die Abstände zwar größer, doch sobald bei Telefonaten Probleme geschildert wurden, fuhr sie Heim, auch wenn sie gefühlt wenig helfen konnte…..
Denn nach außen führten ihre Eltern eine normale Ehe und lebten ein ruhiges Leben…doch nach innen waren sie schon viele Jahre verfallen…diskutierten 15 Jahre lang-das Haus gegen eine Wohnung zu tauschen, taten dies aber nie, oder besser erst- als das Haus sich auszulösen begann und immer wieder rätselhafte Wasserrohbrüche auftraten, für die Tochter Dammbrüche, die ihre Eltern immer einsilbiger machten.
Familie kann man sich nicht aussuchen und Genua das ist es, was ich beim Lesen der Leseprobe gedacht habe, doch sofort war da dieser Sog, was ist passiert, dass der Vater jetzt tot ist und die Mutter nicht mehr richtig leben will und kann… wievielt Schuld trägt man als Kind und hast man überhaupt als erwachsene verantwortlich für das Glück der eigenen Eltern.
Das Haus ist hier ein Spiegel für die Beziehung der Eltern, und ich möchte erfahren, ob es am Scheitern der Ehe die Schuld trägt und welche Tragödie es auslöst. Mir gefällt die Idee, der Autorin, eine Geschichte zu erzählen in der eine der Hauptperson eine Sache ist, die ein Eigenleben führt, bzw. Gefühle der Bewohner spiegelt.