Interesseweckend

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ellanearnb_ Avatar

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Schon die Ausgangssituation des Romans verspricht eine tiefgründige und ungewöhnliche Geschichte. Die Vorstellung, dass jede Familie ihre eigenen fixen Ideen oder Wahnvorstellungen entwickelt, ist ein spannendes Thema, das viele Leser ansprechen dürfte. Miriam Böttger scheint dies auf eine interessante Weise zu verarbeiten, indem sie das HAUS als physische Manifestation des Unglücks der Familie darstellt.

Die Idee, dass das HAUS als Unglücksmagnet über Jahre hinweg das Leben der Familie bestimmt hat, fasziniert mich. Besonders reizvoll finde ich die Entwicklung, dass der Verkauf des Hauses – eigentlich eine Erlösung – zu einem neuen Problem wird, das die Ich-Erzählerin immer tiefer in die Abgründe der familiären Dynamik führt.

Miriam Böttgers Schreibweise, die den alltäglichen Wahnsinn einer Familie mit subtilen, fast unheimlichen Elementen verbindet, macht den Roman für mich besonders interessant. Der Fokus auf die täglichen, immer bizarreren Lageberichte des Vaters lässt darauf schließen, dass hier viel mehr unter der Oberfläche brodelt, als auf den ersten Blick erkennbar ist.

Dieser Roman scheint nicht nur eine Geschichte über den Abschied von einem Haus zu sein, sondern auch eine Reflexion über familiäre Bindungen, psychologische Abhängigkeiten und die Angst vor Veränderung. Wer sich für komplexe Familiengeschichten mit einem Hauch von Mystery interessiert, sollte “Aus dem Haus” definitiv in Betracht ziehen.