Na ja

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gtotter Avatar

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Im Vorwort finden wir bereits ein Zitat von Thomas Bernhard. Ich mag Thomas Bernhard, er war ein großer Sprachkünstler. Auch Miriam Böttger versucht sich an der Sprachkunst. Teilweise wirkt es etwas gestelzt. Die Mutter die über Nacht „instant-vergreiste“ taucht zuallererst in einem an Bernhards-Stil angelehnten verschachtelten Satz auf.

Hinter den verschachtelten Sätzen findet man jedoch eine präzise Beobachterin. Der Einstieg in dem die Ich-Erzählerin den langsamen Verfall ihrer Mutter beschreibt schmerzt.

Böttger setzt sich auseinander mit dem komplizierten oft schmerzhaften Konstrukt namens Familie. Und es ist eine unglückliche Familie um die es geht, wie könnte es auch anders sein. Es sind fast schon totalitaristische Ansichten, die Familie als Dachschaden mit der man sich nicht allzu oft in der Öffentlichkeit zeige sollte. Von der Beschreibung hab ich mir ein vielleicht etwas heiteres Buch erwartet.