Ambivalente Wahrnehmung des Lebens

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p.ino Avatar

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Wenn ein Buch einen Mönch und seine Gefühle zu einer Frau in den Mittelpunkt stellt, dann ist die Gefahr groß, dass hier einfach nur Klischees bedient werden. Hier der etwas verklemmte Klosterbruder und dort die lebensfrohe Frau, die ihn aus der Enge seines klösterlichen Daseins ins »echte« Leben führt. Die Stärke dieses Buches besteht darin, dass es in diese Falle gerade nicht tappt, sondern die Figuren vielschichtig anlegt und gerade die Ambivalenzen des Lebens aufzeigt. So entsteht ein faszinierender, anregender Roman, der einlädt über das Leben, den Glauben und das menschliche Miteinander nachzudenken. Ein warmherziges Buch, das weder spirituelle noch säkulare Lebensentwürfe zur Karikatur verzeichnet, sondern sie mit ihren strahlenden Seiten, aber auch mit ihren Brüchen in ein insgesamt gnädiges Licht rückt.