Beschauliche und tiefsinnige Betrachtungen über das Leben

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carl.a Avatar

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Die Fülle des Lebens, wo ist sie zu finden im Kloster oder überall anders nur nicht dort, das fragt sich Bruder Lukas, der mit Abstand jüngste im Konvent ist.
Der junge Bruder Lukas erfährt im Kloster davon, dass ein ehemaliger Mitbruder und Freund Andreas, der aus dem Kloster wegen der Liebe zu einer Frau aus dem Kloster ausgetreten ist, Vater geworden ist. Das löst viele Erinnerungen in ihm aus, an eigene Frauengeschichten, traurige und bewegende Erinnerungen, die er reflektiert.
Die emotionale Beanspruchung und das Gefühlschaos des jungen Klosterbruders wird noch einmal vergrößert, als die junge Schauspielerin Sarah, die auf Sinnsuche im Kloster gelandet ist, in sein Leben tritt.
Stilistisch baut der Autor das Buch als einen Briefwechsel mit dem aus dem Kloster ausgetretenen Freund auf. Hier bedenkt Bruder Lukas seinen eigenen Lebensweg in einem einzigen großen Monolog.
Schön arrangiert finde ich, wie der Autor meditative Bilder in die Erzählung einpflicht, in denen Betrachtungen der Natur mit dem inneren Erleben zusammenfließen und immer wieder kommt der See vor. Beim Schwimmen im beschaulichen See des Klosters kann der junge Klosterbruder Lukas entspannen und seine Gedanken ordnen. Was hält ihn eigentlich im Kloster und wohin soll sein Leben weitergehen? Ruhig und besonnen erzählt Moritz Heger die Zweifel und Anfechtungen des klösterlichen Lebenswandels, ohne ins Klischeehafte und Kitschige abzugleiten.
Das Betrachten der Reflexionen des Klosterbruder Lukas laden zum Bedenken des eigenen Lebens ein. Das Buch insgesamt ist wohl aber eher für Menschen geeignet, die Interesse an spirituellen Themen haben.