Der Weg die Wahrheit und das Leben

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Die Benediktinerabteil liegt an einem großen Vulkansee. Lukas ist Ende dreißig, Mönch in diesem Kloster und begeisterter Schwimmer. Viele Stunden hat er hier am See mit seinem besten Freund Andreas verbracht. Doch dieser hat das Kloster vor kurzem verlassen und führt nun ein Leben mit Frau und Kind in Berlin. Für Lukas war das wie ein Verrat an ihrem Leben. Mit Andreas und dem alten Mönch Alban hatte er das Gefühl von Familie. Der Gastflügel des Klosters ist immer gut besucht. Als Sarah in sein Leben tritt, beginnt er sich die Frage zu stellen, was er eigentlich möchte. Hin und hergerissen zwischen seinem lieb gewonnen Leben im Kloster und dem Leben außerhalb der Abtei beginnt für ihn ein Entwicklungsprozess.
Die Erzählform ist eine Art Zwiegespräch in der Du-Form geschrieben. Jedoch nicht mit Gott, wie man es eventuell von einem Mönch erwarten könnte, sondern mit ihm nahe stehenden Personen. Dadurch kommen wir Lukas Gefühlswelt sehr nahe. Er spricht mit seinem Freund Andreas über seine Wut, über dessen Weggang, mit Sarah über die sich entwickelnden Gefühle und mit dem alten Mönch Alban über sein Leben im Kloster und den Glauben. Und dennoch ist dort immer eine gewisse Distanz, die aus Lukas einen geheimnisvollen Menschen macht. Vor Beginn des Buches dachte ich, dass ein Roman über ein Kloster und einen Mönch für mich wahrscheinlich etwas Fremdes ist. Eine Geschichte die ich von außen betrachten kann und mir damit „nur“ ein paar schöne Lesestunden mache. Aber Moritz Heger hat es geschafft mich zum Mönch zu machen. Lukas ist mir trotz Klostermauern nicht fern. Er hat die selben Empfindungen, Sorgen und Gefühle wie wir anderen Enddreißiger hier draußen in der Welt: An einem Punkt im Leben angekommen, an dem das Leben schon fortgeschrittener ist und nicht mehr alle Möglichkeiten offen stehen. Entscheidungen für den Rest des Lebens müssen getroffen werden. Möchte man beruflich noch Karriere machen, oder gar noch einmal etwas ganz anderes lernen, möchte man eine Familie haben, oder alleine sein, wie möchte man, wie möchte ich, leben?
Bei diesem Prozess spielt der See für Lukas dabei eine zentrale Rolle. Hier kann er nachdenken, hier ist er für sich, hier spürt er die Natur und so auch Gott. Und so begann ich mit Lukas zusammen durch diesen See zu schwimmen, Ruhe zu finden und über die zentralen Fragen im Leben nachzudenken. Lukas hat seine Antworten gefunden. Und du? Und ich?