Die Geschichte war für meinen Geschmack zu unstrukturiert. Die Sprache dafür sehr schön!

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miss_atticos Avatar

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Lukas am See sitzend, im See schwimmend. Er philosophiert meist über andere, selten über sich selbst. Neid, Zweifel, er schwankt, Wellengang. Das Leben als Mönch wird Schicht für Schicht abgetragen.

Er ist der einzige junge Mönch in der Benediktinerabtei. Gerade erst hat Andreas das Kloster hinter sich gelassen und eine Familie gegründet. Dies bringt Lukas ganz schön durcheinander. Am See trifft er auf die aufgeschlossene Sarah und schon verliert er sich wieder.

Er denkt so viel, vieles ist ungeordnet und für mich nicht mehr greifbar. Nach rund 80 Seiten verlor ich den roten Faden. Die Idee der Geschichte an sich fand ich sehr gut, jedoch haperte es für mich an der Umsetzung. Es fehlte ein Hauptstrang, dann wären die ganzen Nebenstränge kein Problem gewesen. Lukas' Irrungen und Wirrungen spiegeln sich im Aufbau wieder. Ich fragte mich, wann es denn endlich zum eigentlichen Thema des Klappentextes kommt. Ich habe mir Tiefe gewünscht, dies bekommt man als Leser auch. Was davon lesenswert und wichtig ist, entscheidet jeder für sich selbst. Ich habe mir Struktur gewünscht - die habe ich meistens nur erahnen können. Erst im letzten Abschnitt wurde der rote Faden wieder aufgenommen. Schade, dass mich "Aus der Mitte des Sees" nicht überzeugen konnte. Die Leseprobe und das wunderschöne Cover konnten noch Begeisterung auslösen. Die Punkte vergebe ich für die Idee, aus Sicht eines Mönches zu erzählen, für die poetische, feine und weiche Sprache und für das gelungene Cover.