Dunkle Gewässer

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Moritz Heger hat mit seinem Buch "Aus der Mitte des Sees" ein ruhiges besinnliches Werk geschaffen. Man taucht in eine andere Welt ein und lässt sich auf den Gedankenfluten eines anderen dahin treiben.
Der Laienmönch Lukas ist zwischen der Welt und seinem Klosterreich hin und hergerissen. Gerade jetzt ist der Konflikt durch die Geburt des Sohnes eines ehemaligen Mönches und gleichaltrigen Freund wieder verstärkt worden. Schnell wird deutlich, dass er seinem Freund für das Verlassen des Klosters und somit auch ihn noch nicht wirklich verziehen hat. Der Leser bekommt über die Dauer von 14 Tagen fast täglich Einblick in die Gefühle und Gedanken Lukas', welcher in inneren Monologen beim Gang zum See und Schwimmen versucht sich durch die Flut von Enttäuschung, Neid, Nichtverstehens und sich Verlassen fühlen zu arbeiten. Interessanterweise gibt er keine Schuld der Frau. Und auch er trifft auf eine Frau, welche ihn Türen ins Unbekannte öffnen lässt und Optionen aufzeigt und eine Sehnsucht nach Miteinander, Familie und Liebe erweckt. Doch all das hat er auch schon in seinem Kloster - nur anders. Denn das Klosterleben ist nicht so veraltet und abgeschnitten von der Welt. Nichts ist absolut.