einzigartig und bewegend

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In Moritz Hegels Roman "Aus der Mitte des Sees" geht es um einen Mönch, Bruder Lukas, der anfängt, seine Lebensentscheidung zu hinterfragen, als sein Freund und Mitbruder Andreas die Abtei verlässt, um eine Familie zu gründen. Lukas bleibt als mit Abstand jüngster Mönch im Benediktinerkloster zurück, während es Andreas in's hippe Berlin gezogen hat. Jeden Tag geht Lukas an den See in der Nähe des Klosters, um seinen Gedanken auf dem Steg und im Wasser freien Lauf zu lassen. An einem Sommertag setzt sich eine Frau zu ihm auf den Steg. Sarah und Lukas verstehen sich gut und nach wenigen Tagen besteht eine tiefe Bindung zwischen beiden. Nun muss Lukas sich entscheiden, ob er auf sein Herz hören oder an die Pflicht und seinen Schwur denken soll.
"Aus der Mitte des Sees" ist eine Geschichte, wie ich sie noch nie gelesen habe. Nicht nur ist der Handlungsort besonders, auch die Art und Weise, wie Moritz Hegel seinen Protagonisten darstellt - man kennt ja nur seine Gedanken - scheint mir sehr einzigartig. Der Roman wirft Fragen auf, die ich mir noch nie gestellt habe. Gleichzeitig gelingt es ihm, die enorme Relevanz dieser Fragen für Bruder Lukas zu transportieren. Beim Lesen habe ich überlegt, wie ich an seiner Stelle gehandelt hätte. Ich habe mich während der Lektüre in der Geschichte verloren und war traurig, als sie so abrupt vorbei war. Einzige Kritikpunkte sind der etwas langsame Einstieg und das Ende, das zu plötzlich kam. Dennoch sehr lesenswert!