Schwimmen

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Dieses Buch ist anders und die Lektüre braucht Zeit; zumindest habe ich Zeit dafür gebraucht, um einzutauchen in die Gedankengänge von Bruder Lukas. Erzählt wird das Buch - bis auf den Epilog - aus seiner Sicht und genauer gesagt nehmen wir teil an seinen Gedanken und seinem inneren Monolog, wobei er meist einen konkreten Ansprechpartner bei diesen Gesprächen wählt. Der Protagonist ist Ende 30, vor einiger Zeit hat der einzige andere junge Mönch das Kloster verlassen - sogar nach der ewigen Profess. Andreas hat geheiratet und ist gerade Vater geworden. Lukas hadert nun mit sich und seinem Glauben, er macht sich Gedanken über die Überalterung des Klosters, über seine Mitbrüder, über seine Zukunft, über Sarah, die er am See trifft und vieles mehr. Schwimmen entspannt und regt ihn zum Nachdenken an; so verarbeitet er seinen Tag. Die Gedankensprünge sind manchmal recht groß, auch wechselt der Ansprechpartner häufig. Manche Abschnitte sind nur einen Satz lang, andere länger. Elf aufeinanderfolgende Tage und noch der 14. Tag. Ein Buch, das sich schwer in Worte fassen lässt, aber bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Ein Buch, dass sicherlich kontrovers aufgefasst wird und das einige Tabus anspricht. Eines, das polarisiert. Mir gefiel es.