Direkt gefesselt mit dem ersten Satz!

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dieamara Avatar

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Ich habe ihren Roman "Das verbotene Notizbuch" damals sehr geliebt, weil die klare und sehr fein beobachtende Art sehr mag. In ganz beiläufigen Sätzen hat sie spielend Abgründe geöffnet und eine Familienkonstellation mit wenigen Worten als toxisch entlarvt.
Und genau das passiert auch in dieser Leseprobe. Ich hatte direkt Gänsehaut, wie fatalistisch beschrieben wird, dass die junge Protagonistin von Geburt an im Schatten ihres verstorbenen Bruders steht.
Was für ein Einstieg! Man spürt direkt den inneren Widerstand, den sie gegen ihre Familie aufbaut, um selbst schadlos durch die Kindheit zu kommen.
Doch schon nach wenigen Absätzen wird deutlich, dass von "schadlos" nicht die Rede sein kann. So klar und genau beobachtend die Protagonistin zu erzählen scheint, kommt doch schnell die zerrüttete, leicht wahnhafte Perspektive durch. Dieser Roman enthält sicherlich noch einige spannende Abgründe und ich würde sie gern alle entdecken :)