Italiens Frauen faszinieren mich seit meiner langen Jahre in Italien. Ich war fasziniert von ihrer Strebsamkeit bezüglich des Arbeitens. Von Milano bis Rom und mittlerweile auch darüber hinaus arbeitet so gut wie jede Frau, ist sich ihrer emanzipatorischen Kraft bewusst, trägt Rock und Hose zugleich, dabei immer adrett und gepflegt im Erscheinungsbild - allein für ihr Eigenwohl. Ich wollte diese das Leben durchdringende selbstbewusste Ader verstehen können, den Weg zu so viel stolzen Mutes, dafür begann ich mich der italienischen Frauenliteratur zu widmen und setzte Puzzleteil an Puzzleteil. Die Autorin Alba de Céspedes ist mir dabei noch nicht begegnet, welch ein Jammer, umso schöner, dass ich hier in diese Leseprobe reinschnüffeln konnte. Welch eine leichte Klugheit in der Wortwahl, welch starker Erzählschwung, welch eine bewegende Frauengeschichte, die die Widrigkeiten einer befreienden Emanzipation in den 30ern Italiens erzählt.