Zwiespältige Gefühle

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holle77 Avatar

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Dieser Roman hinterlässt bei mir zwiespältige Gefühle.
Einerseits habe ich ihn gerne gelesen, vor allem die Erzählung von Alessandras Kindheit und ihrer Zeit bei der Großmutter und dem Rest der Familie in den Abruzzen, andererseits kam bei mir während ihrer Liebes- und Ehegeschichte immer wieder Unverständnis, teilweise Ärger oder Wut auf. Das ist vielleicht gar nicht mal dem Buch selbst geschuldet, sondern dem Klappentext, der von Politisierung und Feminismus spricht.
Ich hatte mir mehr Politik erhofft und weiß gar nicht, wo sich Alessandra wie politisiert hat. Meiner Meinung nach übernimmt sie die Aufgaben im Widerstand, um ihren Mann später damit zu beeindrucken und ihm nahe zu sein. Sie weiß zwar, dass es gefährlich ist (gerade das macht es für sie ja auch attraktiv), ich habe aber nie den Eindruck gewonnen, dass sie wirklich weiß, um was es geht, außer dass "hinterher (angeblich) alle zufrieden sein werden".
In meinen Augen ist ihr Kampf auch kein feministischer Kampf, sondern ein Kampf für sich selbst, den sie leider verliert.
Nichtsdestotrotz: Ich habe das Buch gerne gelesen, aber mit einer anderen Prämisse hätte es mir wahrscheinlich noch besser gefallen.
Tipp: Unbedingt auch das Nachwort lesen!