Alles wird gut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
murksy Avatar

Von

 

Das heile, heile Welt Büchlein handelt von zwei gerade erwachsen gewordenen Zwillingen, die eine merkwürdige Erbschaft machen. Ein norddeutsches Hotel, dem Zerfall gewidmet, soll renoviert werden und muss dann auch noch 3 Monate ausgebucht sein. Dann, und nur dann, können sich die jungen Frauen eine Million Euro teilen.

Der Haken an der Sache: die Zwillinge hassen sich bis aufs Blut. (Ich muss hier gleich einwenden, dass mir genau die Darstellung der Feindschaft zu aufgesetzt erschien. Ich habe selber Geschwister, diese Hassbeziehung der Schwestern war mir nicht glaubhaft, irgendwie überzogen.)

Mehr oder minder motiviert machen sich die Zwei auf den Weg. In dem kleinen Dorf angekommen, ernten sie zunächst nur Ablehnung. Der ortsansässige Architekt will mit dem Bauunternehmer nicht zusammenarbeiten, eine alte Eifersuchts- und Fremdgehgeschichte. Und mit den zwei Frauen will sowieso niemand etwas zu tun haben. Doch die Zeit drängt. Das alte Gebäude ist dem Abriss näher als der Instandsetzung. Hilfe bekommen die zwei von einem Verwandten, Klausili, der erst bei der Erbschaftsverkündung aus der Versenkung auftauchte. Mit seiner hessischen Bauernschläue verhindert er zum Beispiel, dass der Bürgermeister den Mädchen die Suppe versalzt. Noch mehr Ärger taucht auf, als ein Tierschützer eine seltene Vogelart im Hotel vermutet, was sämtliche Bauarbeiten sofort unterbinden würde.

Somit liegen also genügend Steine im weg, die die Zwillinge von ihrer Million trennen.

Im Laufe der Zeit kommen die Mädchen langsam dem Geheimnis auf die Spur, warum das Hotel und die Besitzer bei den Dorfbewohnern eine derartige Ablehnung erzeugen.

Die Zwillinge müssen lernen, zusammen zu arbeiten. Als angenehmes Nebenprodukt finden die Mädchen auch noch zwei nette Kerls, die ihnen die Nächte verkürzen. Einem großen Happy-End steht also nichts im Wege. Oder doch?

 

Sehr weichzeichnerisch wird hier wohl für ein eher jüngeres Publikum diese sehr kurze Geschichte präsentiert. Das Ganze liest sich sehr schnell ohne viel Anstrengung, macht gute Laune und tut keinem weh. Viel mehr gibt es da nicht zu sagen. Man kann sich das schon zum Fernsehfilm verarbeitet vorstellen, in dem hübsche Schauspieler nett in die Kamera grinsen. Aber das ist ja nicht verkehrt. Es muss nicht immer schwerer Stoff oder ein blutrünstige Thriller sein. Nicht umsonst wird das Buch als Bestseller beworben.