Ausgebucht - Steffi von Wolff

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Oma Fanny von Lehndorf ist verstorben. Ihr beträchtliches Erbe wird an die Familienangehörigen aufgeteilt, aber nicht ohne den einen oder anderen Hintergedanken. Sie hinterlässt ihren Enkelinnen Katinka und Dine das Hotel „Friesenzauber“ in Schleswig-Holstein, genauer gesagt an der Nordseeküste, und die Zwillinge bekommen die Aufgabe dieses Hotel wieder in Schuss zu bringen. Sie würden jeder eine Million Euro erben, falls sie es schaffen, dass das heruntergekommene Hotel innerhalb eines Jahres mindestens 3 Monate in Folge ausgebucht ist. Die 18 jährigen Mädchen machen sich also von Frankfurt auf und damit beginnt die „Abenteuerreise“ in das Land der Horizonte mit seinen besonderen Eigenarten, die für die Mädchen wahrscheinlich besser zu ertragen wären, wenn sie zusammen halten würden. Da sie sich aber nicht leiden können und ständig nur anzicken, wird das Ganze zu einer großen Herausforderung.

Bei „Ausgebucht“ handelt es sich um eine schöne Klappbroschur, die 2011 im Rowohlt Verlag erschienen ist. Das Cover gefällt mir sehr gut, es deutet auf eine leichte, unterhaltsame Kost hin. Der Zusammenhang zwischen dem Cover und dem Romaninhalt ist meiner Meinung nach zwar nicht so eindeutig, aber optisch ist es einfach schön und strahlt Fröhlichkeit aus.

„Ausgebucht“ ist das erste Buch, welches ich von Steffi von Wolff gelesen habe und ich war gespannt, ob sie ihrem Ruf - humorvolle Bücher zu schreiben - gerecht wird.

Wie die Schwestern Schleswig-Holstein wahrgenommen haben, hat mir persönlich größtenteils gefallen. Da ich selbst aus diesem schönen Bundesland komme, kann ich natürlich auch beurteilen, was der Tatsache entspricht und was dann eher ein Vorurteil darstellt. So können wir mehr als nur „Mähdrescher fahren, Kühe melken und saufen“ und „Landminen“ tauchen hier auch nicht so oft auf. Die Herausarbeitung des Bendix Jansen gefällt mir sehr gut. Er ist ein echtes Nordlicht und beantwortet fast jede Frage mit einem einfachen „jo“. Dass dieses die Zwillinge in den Wahnsinn treibt, kann ich verstehen, aber für hier oben ist das ganz normal und hier schnackt man nu ma so :) . Neben diesem typischen Nordlicht taucht auch noch ein Hesse mit einem ausgeprägten Dialekt auf. Kurze Passagen mit ihm fand ich ganz witzig, ganze Monologe müsste ich dann aber nicht von ihm lesen ^^.

Das Gezicke zwischen den Mädels ist manchmal etwas übertrieben, eigentlich immer grundlos (okay, Geschwister brauchen auch oft keinen Grund^^), aber leider manchmal auch etwas niveaulos. Als 18jährige brauche ich meine Schwester nicht mit „Du stinkst“ beleidigen. Andere Kabbeleien sind dann glaubhafter dargestellt.

Um die Geschichte noch etwas bunter zu gestalten gibt es natürlich auch ein  bisschen Liebe und ein ganz klitzekleines bisschen Spannung über Fannys Vergangenheit und geheimnisvolle Dokumente. Dass der Roman ein Happy-End hat, ist wohl nicht zuviel verraten, denn jeder Leser wird sich dessen bereits vor dem Lesen im Klaren sein. Etwas anderes erwartet man einfach nicht. ** **

**Fazit** : Bei „Ausgebucht“ handelt es sich um einen netten Roman für ein paar kurzweilige Stunden, der einen des Öfteren zum Schmunzeln bringt, aber manchmal auch etwas überspitzt erscheint.

VG Claudia
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