Titel ist Programm

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bibrib Avatar

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  Der kleine Ian liebt Bücher mehr als alles andere und würde am liebsten seine ganze Freizeit in der Bibliothek verbringen, wenn er könnte. Seiner Mutter ist dies aber ein Dorn im Auge, da sie fürchtet der Junge könnte Dinge oder Bücher lesen, die ihn zu sehr beeinflussen. Deshalb gibt sie der Bibliothekarin Lucy genaue Anweisungen, was ihr Sohn lesen und tun darf und was nicht. Diese Zensur hält die Bibliothekarin jedoch gar nicht für richtig und wird zur heimlichen Komplizin von Ian. Genau diese Angst und große Fürsorge gegenüber ihrem Schützling wird ihr schließlich zum 'Verhängnis' und es beginnt eine lange gemeinsame Reise der beiden, die letztendlich als Entführung endet.

Die Leseprobe am Anfang hat mich ja nicht ganz so gefesselt und hätte ich das Buch nicht gewonnen, hätte ich es mir anhand der Leseprobe auch nicht gekauft. Im weiteren Verlauf der Geschichte hat sich dies jedoch geändert und ich hab mir immer mehr von der Geschichte versprochen. Doch leider wird die Geschichte zum Schluss bzw. zum letzten Drittel des Buches immer langatmiger und enttäuscht mit dem Ende schon sehr. Das Buch greift viele Themen, wie Sekten, Outing, Mafia, komplizierte Familiengeschichten, Freundschaften und auch die Welt der Bücher auf, schafft es aber kein Thema tiefgründig zu behandeln, wodurch man sich am Ende frägt, was die Autorin letztendlich erzählen will.

Vom Schreibstil liest sich das Buch sehr flüssig und man kommt leicht in die Geschichte hinein. Es ist also auch durchaus für Kinder und Jugendliche geeignet. Alles in allem hat mich das Buch leider nicht überzeugt und man sollte es dem Titel nach besser 'ausleihen' als kaufen.