Hilfe zur Selbsthilfe?

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botte05 Avatar

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Bernd Thränhardt lässt den geneigten Leser in „Ausgesoffen“ an seiner Biographie teilhaben. Die Leseprobe beginnt im Juni 2001 als er mit Entzugserscheinungen mitten in der Nacht einer 24-Stunden-Tankstelle und seinem Weinbrand entgegenfiebert. Anschließend erzählt Bernd Thränhardt seinen Lebensweg und wie er mit dem Alkohol in Berührung kam. Dann kam Brigitte, seine erste große Liebe. Bis dahin alles normal. „Unnormal“ wurde dann wohl alles nach der Trennung von Brigitte und dem Aufstieg ins Jet Set.

Thränhardt lebt in der Welt der „Reichen und Schönen“, eine Gesellschaft, in der Alkohol (und nach Wunsch auch Drogen) jederzeit und leicht verfügbar sind. Wer nicht mittrinkt, steht draußen. Und bis man einsieht, dass der Alkohol ein bzw. DAS Problem ist, vergeht viel Zeit.

Die Leseprobe lässt sich gut und flüssig lesen, die Biographie gut verfolgen. Ich weiß nicht, inwieweit es immer nötig ist, über „schwere Wege“ im Leben ein Buch zu schreiben, aber mutmaßlich verfolgt Bernd Thränhardt neben einer gewissen Selbsttherapie sicherlich das Ziel, anderen Menschen eine Krankheitseinsicht zu vermitteln und gegebenenfalls Wege aus der Sucht aufzuzeigen.