Nüchtern oder zu

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frieda-anna Avatar

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..ist die Frage, die nicht nur Herrn Thränhardt weiterhin begleitend beschäftigen wird. In seinem Buch kommt ganz klar zum Ausdruck, wie schlimm die Alkoholsucht ist. Sie schleicht sich heimlich an, lässt den Betroffenen nicht wieder los und ruiniert alle Lebensbereiche. Herr Thränhardt hat das ist seiner Biographie äußert anschaulich dargestellt. Sex, Drugs and Rock ´n roll lautete sein Lebensmotto. Schrill, laut und seine Umgebung peinlich mitreißend steuerte er in den Abgrund. Wenn er nicht doch noch den Hebel umgelegt hätte wäre "live fast, die young" draus geworden. Ist aber zum Glück nicht so gekommen. Erstaunlicherweise hat Herr Thränhardt überlebt und so konnte er dieses mitreißende Buch schreiben. Es ist aber sein eigener Weg. Ganz individuell hinein in die Sucht und wieder heraus und nicht zu vergleichen. Da gibt es dann doch den Unterschied zum Otto-Normal-Süchtel. Nicht jeder hat die Möglichkeit, Golf auf Mallorca zu spielen oder im Cabrio offen durch die Gegend zu fahren um so sein trockenes Leben neu zu erfahren und Rekonvaleszenz zu erleben. Also nicht mit einem Buch zur eigenen Lebenshilfe verwechseln!
Mir wurde beim Lesen nochmals deutlich, wie krank unsere Gesellschaft uns machen kann. Für viele von uns ist dann die Realität ohne Substanzen nicht mehr auszuhalten und das erschreckt mich!
Viele Menschen aus der Öffentlichkeit wurden genannt, für die Suchtproblematik auch kein Fremdwort ist, und man konnte als Leser schon ein bisschen hinter die Kulissen schauen, wie es bei reich und schön so abgeht. Das war schon unterhaltsam, aber ich bin froh, dass ich in einer solchen Welt nicht leben muss. Vor Herrn Thränhardt ziehe ich den Hut, dass er es geschafft hat trocken zu bleiben, den Mut hatte es offen zu machen und nun versucht mit seinen Erfahrungen anderen Alkoholikern zu helfen, einen Weg aus ihrer Sucht zu finden.