Wenn Geschichte sich wiederholt

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gaensebluemche Avatar

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„Ein Hamburg-Krimi“ - das wird gut, dachte ich und blieb am Ende etwas enttäuscht zurück. Die Geschichte an sich ist dem Krimi-Leser geläufig, die Wendung am Ende auch durchaus in Ansätzen überraschend. Es ist aber dann doch nur das Krimi-Einerlei. Einzig die Beschreibungen des Autors die Polizeiarbeit betreffend lassen den Leser in ein Milieu blicken, das sich zwischen Behördenalltag, menschlichen Zwistigkeiten und der ewigen Angst vor dem eigenen Fehler bewegt. Die Hauptfigur kommt als gescheiterte Figur daher, die in tiefen Selbstzweifeln versinkt und doch in gewisser Weise in der Welt funktionieren muss. Ein Charakter, der leisten will und kann, doch dessen Leistungen nicht anerkannt werden. Hinter den Kulissen eines klassischen Krimis auf das Gewirr aus menschlichen Unzulänglichkeiten, Hass, Neid, Unvermögen und den Kampf um die Wahrheit blicken zu können, verschafft dem Leser eine Perspektive, die zugegeben nicht in vielen Krimis auftaucht. Hier schafft es der Autor, das Buch aus der Masse hervorszuheben.

Fazit: "Ausweglos" ist ein Krimi, der seine Rolle erfüllt - nicht mehr und nicht weniger.