Das eigene Glück an dem der Anderen messen und so in Selbstmitleid verzweifeln

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Henriette ist Anfang 30, ungewollt schwanger, schreibt schon ewig an ihrer Dissertation, welche sie selber kaum interessiert und weiß auch sonst nicht so recht, wo der Weg sie hinführen soll.
Eine Auszeit aus dem Berliner Großstadttrubel erscheint genau richtig und so fährt sie mit ihrer Freundin Paula, die gerne als Hobbypsychologin in Erscheinung tritt ins tiefste Bayern.

Nach und nach reflektiert Henriette die letzten Jahre und fragt sich, ob und wann sie falsch abgebogen ist, da alle um sie herum planmäßig heiraten, Kinder kriegen, Häuser bauen und ganz nebenbei noch groß Karriere machen.

Zu Beginn noch vielversprechend, wurde diese Buch für mich mehr und mehr zur Qual. Henriette ist eine Protagonistin, die mich mit ihrer phlegmatischen, in Selbstmitleid zerfließenden Art und einer äußerst konfusen Denkweise einfach nur gelangweilt hat.
Es mag daran liegen, dass ich zur Thematik Depressionen (welche Henriette in Eigendiagnose festgestellt hat) keinen persönlichen Bezug habe. Oder daran, dass sie ohnehin mehr über Bestie Paula erzählt, als über sich selbst.
Paula sagt dies, Paula meint das und überhaupt macht Paula alles anders und besser. Paula, Paula, Paula...

Hinzu kamen dann so pseudophilosophische Sätze, wie "Mir fehlt auf elementare Weise der innere Antrieb" (S.85), welche mich zusammen mit dem völlig überzogenen Ende komplett an diesem Buch haben verzweifeln lassen. Und das bei einem Roman, welcher gerade mal knapp 180 Seiten zählt.