Das Leben, Bürde oder Offenbarung?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nicigirl85 Avatar

Von

Das magische Blau des Covers zog mich an und da es um Figuren in meinem Alter geht, war die Neugier groß.

In der Geschichte geht es um Henriette, die dringend eine Auszeit braucht. Bei ihrer Dissertation kommt sie einfach nicht weiter und auch sonst beutelt das Leben sie. Wird ihr die Ruhe in der einsamen Hütte gut tun und kann Freundin Paula helfen?

In meinen Augen sollte man beim Lesen der Lektüre in einer stabilen, emotionalen Verfassung sein, denn der Inhalt des Romans zieht einen ganz schön runter.

Frau Lühmann gelingt es hervorragend Generation Y, die alles hat darzustellen. Besonders prägnant und bei Lektüregenuss enorm spürbar die Depression der Hauptfigur. Zu Beginn denkt man noch wie anstrengend Henriette doch ist und dass man nicht gern mit ihr befreundet sein möchte, bis man hinter ihre Mauer schauen darf und immer mehr Verständnis für sie aufbringt.

Während Henriette für mich der Schatten in der Handlung ist, strahlt Freundin Paula so viel Licht und Wärme aus, dass Hoffnung doch noch denkbar ist. Man wünscht sich, dass Henriette von ihrer Freundin doch bitte ein paar Lebensweisheiten annimmt.

Der Roman ist gewiss keine leichte Kost, die man mal so ganz nebenbei liest, denn man wird tief in den Strudel der Depression gezogen und fragt sich: Hätte ich auch so gehandelt? Würde ich bereuen oder nach vorn schauen?

Das Ende hat mich doch etwas überrumpelt und geschockt, aber das Leben ist nun mal kein Kindergeburtstag und fordert auch die Fröhlichsten unter uns, von daher eine interessante Wende.

Fazit: Düster, schmerzhaft und emotional. Wer sich dem gewachsen sieht, wird seinen Nutzen aus der Geschichte ziehen können. Ich habe den Roman gern gelesen und werde die Figuren nicht so schnell vergessen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.