Hinterlässt Fragezeichen

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bookflower173 Avatar

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Inhalt:
Nach einer Abtreibung hinterfragt Henriette ihr Leben, genauer gesagt hat sie keinen Halt mehr. Sie fährt mit ihrer Freundin Paula in den Wald, um in einem Ferienhaus etwas Zeit gemeinsam zu verbringen. Henriette denkt dabei über ihr Leben und ihre Vergangenheit nach. Später erhalten sie auch von Paulas Freund Tom Besuch.

Meinung:
Zu Beginn war ich wirklich begeistert, wie nah ich mich der Protagonistin gefühlt habe. Ihre Gedanken und Gefühle, ihre Sorgen und Ängste kamen sehr gut rüber, sodass ich in einen zügigen Lesefluss geraten bin. Ungefähr ab der Mitte hat das Buch angefangen, Fragezeichen bei mir zu hinterlassen. Einiges wird nicht ganz deutlich beschrieben und einige Ereignisse schienen mir unlogisch zu sein. Das erstere passt zum Zustand der Protagonistin, die scheinbar eine Depression hat und die Abtreibung bereut. Sie denkt darüber nach, wie es soweit kommen konnte und befindet sich in einer Art nebligem Zustand. Auch mit ihrer Dissertation kommt sie nicht voran. Dazu passen einige Sinnesbrüche und Unklarheiten. Beim zweiten Punkt war ich ein wenig enttäuscht. Für mich hat die Verbindung zu Werwölfen nicht wirklich gepasst, es hatte für mich keinen Mehrwert. Außerdem hat mich das Ende unbefriedigt gelassen. Die Wende kam sehr abrupt und unrealistisch.

Zu Paula und Henriette konnte ich somit zum Ende hin nicht wirklich eine Bindung aufbauen. Dennoch wurde Henriettes Zustand gelungen dargestellt. Die Sprache hat mir sehr gut gefallen! Einige Gedanken werden sehr treffend in Worte gefasst und sind mir jetzt noch in Erinnerung geblieben.

Fazit:
Die Sprache und die Darstellung von Henriettes Innenleben haben mir gut gefallen. Leider hat besonders das Ende viele Fragezeichen bei mir hinterlassen, sodass ich ihm nicht viel abgewonnen habe. Talent zum Schreiben ist auf jeden Fall vorhanden und ich bin gespannt, welche Romane die Autorin noch verfassen wird.