Schräg

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mianna Avatar

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Henriette weiß nicht, wohin mit sich und ihrem Leben. Nach einem Schwangerschaftsabbruch ist sie vollends aus der Bahn geworfen. Ihre Freundin Paula hingegen, ist mit sich im Reinen und immer an Henriettes Glück interessiert. Also nimmt sie Henriette für eine Auszeit mit in eine Hütte nach Bayern.

Die Geschichte ist schnell gelesen. Zum einen hat das Buch nur knapp 200 Seiten und zum anderen scheint nicht viel zu passieren innerhalb dieser. Doch das was passiert ist bewegend und teilweise irritierend. Die Beziehung zwischen den beiden Freundinnen wirkt verschoben, nicht im Gleichgewicht. Die Charaktere sind auf Dauer auch etwas anstrengend, fast ein bisschen zu extrem in ihrer Art. Henriette überschattet mit ihrer melancholischen Stimmung das Geschehen, ihre drögen Gedanken nehmen einen großen Raum ein. Hinzu kommen sexuelle/erotische Anteile in der Erzählung, die deplatziert wirken. Das Ende ist umso irritierender. Das war nicht zu erwarten. Schräg ist auch, wie sich die Charaktere entwickeln. Doch vielleicht macht so auch alles einen Sinn.
Immerhin ist der Text sehr ansprechend geschrieben, so klar und teilweise gezielt vernebelnd. So bleiben den Lesenden diverse Deutungsmöglichkeiten.

Ein anspruchsvoller Roman, der die Extreme sucht und ratlos zurück lässt.