Traurig und bitter

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clarmeloth Avatar

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So düster das Cover wirkt, so düster ist überwiegend die Stimmung im Buch. Dabei gibt es auch immer mal fröhliche Momente, die zumeist aber nicht mit der Hauptfigur zusammenhängen, sondern überwiegend mit deren Freundin Paula, die im Gegensatz zu Henriette sehr viel geerdeter zu sein scheint, irgendwie im Leben besser angekommen. Henriette dagegen hat gefühlt ihr Leben noch nie unter Kontrolle gehabt und hat es nun scheinbar durch die Entscheidung zur Abtreibung ihres ersten Kindes vollkommen aus den Händen verloren.
Das Buch ist aus Henriettes Perspektive geschrieben, sodass andere Charaktere nur durch ihre Augen betrachtet und gewertet werden. Es sind ihre Gedanken, die um ihre Vergangenheit und Zukunft, sowie die Gegenwart kreisen. Dabei wirkt Henriette zum Teil sehr unsympathisch, da sie gefühlt sehr egozentrisch ist.
Dennoch entscheide ich mich für 5 Sterne, da das Buch unglaublich gut geschrieben ist und viele Anreize liefert, dass eigene Leben zu überdenken, nachzujustieren und mehr das kleine Glück zu genießen. Denn eines macht Henriette auch klar deutlich, unglücklich sein zieht einen hinab ins Dunkle, macht es einem schwerer sozial am Leben teilzunehmen. Die Autorin hat einen wirklich angenehmen Schreibstil, erzeugt Spannungen und löst erst am Ende sehr deutlich alles auf. Sehr gelungen.