Über Entscheidungen und das Leben

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Das Buch hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen...Es ist eine einfache Geschichte über eine Frau, die gerade an ihrer Doktorarbeit verzweifelt und ihr Kind abgetrieben hat. Zurückgezogen in einer Waldhütte, verbringt sie Zeit mit ihrer besten Freundin. Viel an Handlung passiert nicht, wer also einen Page-Turner erwartet, der wird hier eher enttäuscht werden. Aber es steht so viel zwischen den Zeilen. So viel, das einen zum Nachdenken bringt. Das Buch endet nicht auf der letzten Seite. Zumindest nicht für mich. Es geht noch lange weiter, denn die Gedanken kreisen und kreisen. Über die Uni. Über Entscheidungen und deren Gründe. Über moralische Dilemma. Über zwischenmenschliche Beziehungen. Das Leben.
Die Protagonistin ist eine Zuschauerin in ihrem eigenen Leben. SIe ist von sich selbst und ihrem Wesen entkoppelt. Und genau so ist das Buch auch geschrieben. Nüchtern, sachlich. Als würde sie das nicht selbst gerade erleben und etwas dabei fühlen. Als würde es ihr jemand erzählen. Als würde es um etwas gehen, mit dem sie nichts zu tun hat. Auch das ist ein Umstand, über den ich noch weiter reflektieren will.
Ein äußerst interessantes Buch. Wer auch gerade ein bisschen neben sich steht, oder nicht weiß, wie es weitergehen soll, ob man gerade glücklich ist, sollte dieses Buch lesen. Man fühlt sich verstanden.