Zeit des Sammelns

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tochteralice Avatar

Von

Henriette hat ein schlimmes Erlebnis zu verarbeiten. Doch weiß sie gar nicht, ob das die Krux ist oder aber der Umstand, dass sie generell nicht mit ihrem Leben zu Potte kommt.

Seit einer gefühlten Ewigkeit schreibt sie eine Dissertation über Werwölfe. Warum eigentlich? Wenn sie das je gewußt hat, hat sie es längst vergessen - oder verdrängt.

Bis ihre Freundin Paula, die ihr seit Kindertagen zur Seite steht, sie nach Bayern in einen verschlafenen Ort zu einer Auszeit mitnimmt. Die starke Paula, die immer weiß, wo es langgeht. Vor allem für Henriette.

Aber kann es sein, dass sie auch nicht mehr so wissend ist wie es mal der Fall war?

Eine Zeitreise durch das Leben von Henriette und Paula, ein Rückblick, auch ein Blick in die Zukunft. Es ist ein stiller, zeitweise sehr trauriger Roman, an dessen Ende sich bestätigt, was Henriette schon immer vermutete: Paula kennt sie deutlich besser als sie sich selbst. Von je her.

Teilweise störte mich die Leere, die transportiert wird - andererseits ist selbst mir natürlich sonnenklar, dass das die Absicht der Autorin ist. Die Verlorenheit einer gewissen Generation aufzuzeigen. Und deren sich finden. Und zwar betrifft das ihre eigene Generation, die der in den 1980ern geborenen.

Nicht, dass es dieses Verlieren, das Finden in anderen Generationen nicht existiert. Doch darüber gibt es andere Romane. Oder es wird sie geben. Wenn Sie eine Art innere Entwicklung in schöner Sprache genießen möchten, wäre dies ein Roman für Sie.