Baba Dunja und die Einsamkeit der Tschernobil Heimkehrer

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susi222 Avatar

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Baba Dunja ist alt, sehr alt. Ihr Leben meint sie gelebt zu haben. Gut gelebt zu haben. Sie hat zwei erwachsene Kinder und eine Enkeltochter, die sie noch nie gesehen hat. In ihrem Leben hat sie viel erlebt. Früher als Krankenschwester und dann 1986, als der Reaktor in Tschernobil in die Luft flog. Vor ein paar Jahren entschloss sie sich dann in die Einsamkeit der Todeszone zurückzukehren. Gestorben wird überall. Und so trotzt sie seitdem mit einer Handvoll anderer Leute den Gefahren, die das verseuchte Land mit sich bringt. Mit den ärmsten Mitteln bestreitet sie ihren Alltag mit dem, was ihr das Land zurückgibt.

Die Leseprobe hat mich sehr fasziniert. Was müssen das für Menschen sein, die dem Tode ins Auge blicken und trotz aller Warnungen zurück in ihre Heimat gehen? Die mit kargen Mitteln in der Einsamkeit und Abgeschiedenheit ihren Alltag bestreiten? Die Protagonistin strahlt alleine in der Leseprobe bereits so viel Mut und Lebensweisheit aus, dass man sie unweigerlich auf den ersten Seiten lieb gewinnen muss.