Denn Heimat bleibt Heimat.

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lizzysnail Avatar

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Meinem Großvater erging es ähnlich. Jedoch mussten seine Leute damals aus anderen Gründen aus der Heimat fliehen. Ich habe oft seinen wehmütigen Geschichten gelauscht und weiß daher, dass man das einmalige Heimatsgefühl einfach nicht ersetzen kann.

So ging es auch Baba Dunja, als sie in das - durch Strahlen verseuchte - Tschernowo zurückgekehrt ist, leider jedoch ohne ihre Tochter Irina, die es vorzog in Deutschland als Chirurgin zu arbeiten. Mit ihr, ließ sie auch ihre Enkeltochter zurück, die sie nun wahrscheinlich nie wieder sehen wird.

Nun lebt sie also in ihrem alten Dorf und durch die geschickt gewählte Ich-Perspektive, fühlt man sich sofort in den Alltag der Baba Dunja hineinversetzt und durch den herzerwärmenden Schreibstil, kann man gar nicht anders, als sich mit der Rolle der Protagonistin vollends zu identifizieren.
Es ist traurig, mit zu erleben, wie sich Baba Dunja für ihre Heimatstadt entscheidet und somit gegen ihre Familie, aber genauso herzerwärmend ist es, denn offenbar verbindet sie etwas ganz festes mit der Stadt.
Auch wüsste ich gerne, auf was genau sich der Titel bezieht. Ist das Heimatdorf ihre letzte Liebe gewesen? Oder befindet sich dort vielleicht tatsächlich der Mann, dem Baba Dunjas Herz vor langer Zeit gehörte und nun begibt sie sich zu ihm?

Eine kraftvolle, ausdrucksstarke und unwahrscheinlich authentische Geschichte, von der ich gerne wüsste, wie sie ausgeht!