Baba Dunja ist bisher eine recht derbe, ja, sogar harte Frau. Und dennoch ist sie mir sympathisch, spricht sie doch die Dinge so an, wie sie tatsächlich sind. Sogleich umgibt sie eine Aura der stillen Weisheit. Sie kennt das Leben und vor allem die Menschen. Es scheint, als könnte man sie alles fragen und sie wüsste auf alles eine rechte Antwort, die dem Fragenden sicher nicht immer gefallen mag. Auf den ersten Blick ein Dorf, eine Gemeinschaft wie anderswo auch. Nur allmählich wird deutlich, wo die Handlung spielt – unweit von Tschernobyl. Einige sind zurückgekehrt; in ihre Heimat, in ihr altes Leben. Für viele ein Ort des Schreckens und der Lebensgefahr, für sie eine Zuflucht, ein Paradies. Sie zahlen täglich einen hohen Preis für ihr freies autarkes Leben und sie zahlen ihn bewusst. Warum? Diese Tatsache ist bemerkenswert, weil so fern von der eigenen Realität.