Einsamkeit und Fatalismus

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barbara62 Avatar

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Die Ich-Erzählerin, verwitwet, die Kinder sind längst aus dem Haus und weit weg, ist nach dem Reaktorunglück nach Tschernobyl zurückgekehrt. Sie lebt mit wenigen anderen Nachbarn zusammen, mit Katzen und mit vielen Spinnen und Käfern, die sich nach dem GAU rasant vermehren, weil es kaum noch Vögel gibt. Sie weiß um die Gefahren für Ihre Gesundheit, aber die können sie in ihrem Alter nicht mehr schrecken. Sie lebt von dem, was sie selber anbaut, sie ißt die Tiere, die im Dorf großgezogen werden, trinkt das Wasser aus dem Brunnen. Ihre Nachbarn sterben, aber würden sie nicht auch ohne die Radioaktivität sterben? Sie selber hat jedenfalls nichts mehr zu verlieren.
Beeindruckend die Sprache Alina Bronskys, ich hatte beim Lesen den Eindruck, das verlassene Dorf mit den wenigen alten Leuten vor mir zu sehen. Die Leseprobe strahlt eine unglaubliche Einsamkeit und einen bedrückenden Fatalismus aus, zieht aber sofort in ihren Bann.